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Zweiter finalix Sustainable Finance Roundtable

Frau präsentiert mit Diagrammen

Der zweite finalix Sustainable Finance Roundtable fand am 27. Oktober 2022 statt. Diesmal konnten wir die Diversität unter den Teilnehmern steigern und somit eine gute Mischung von Vertretern aus den Bereichen Private Banking / Wealth Management (8), Asset Management (2) sowie Finanzinformations- und Analyseunternehmen (2) schaffen.


Der erste Roundtable vom 15.06.2022 stellte den EU Action Plan und dessen Regulierungspakete SFDR und die EU-Taxonomie zur Diskussion. Durch die Anwendbarkeit der «MiFID II Suitability Guidelines zur Handhabung von Nachhaltigkeitspräferenzen» bei Kunden seit dem 2. August 2022, stand nun dieses Thema im Fokus. Weiter wurden perspektivisch die Selbst-Regulierungen der Schweizer Bankiervereinigung (SBV) sowie die Swiss Climate Scores herangezogen.


Die Privatbanken sehen die Profilierung der Nachhaltigkeitspräferenzen zum aktuellen Zeitpunkt eher kritisch. Es sei herausfordernd, den Kunden die Komplexität sowie Auswirkung der unterschiedlichen «Metrics» aus SFDR, der EU-Taxonomie und den «Principle Adverse Impacts» auf ihr Portfolio näher zu bringen. Die Ambition des Fragebogens zur Profilierung wird dabei positiv wahrgenommen. In der Umsetzung sieht man ihn aktuell mitunter als Hürde für den Kunden und nicht als Lösung. Ausserdem, aufgrund fehlender Daten, sind Kundenportfolios im Sinne des EU-Action Plans heute meist nur zu einem kleinen Teil nachhaltig. Kunden sind dadurch abgeschreckt und werden verleitet in „braune“ Finanzinstrumente zu investieren bzw. ein «Opting-Out» zu tätigen. Letzteres scheint zur Zeit von der Mehrheit der Privatkunden bevorzugt zu werden. Dadurch sei das Ziel der Regulierung eigentlich verfehlt, denn diese soll das Vermögen von Privatanlegern in nachhaltige Anlagen kanalisieren. Es wird erwartet, dass frühestens 2023 eine Verbesserung der Situation durch eine gestiegene Datenverfügbarkeit, eintrifft.


Vertreter von Datenanbietern interessiert in diesem Zusammenhang vor allem welche Datenfelder des EET (European ESG Template) von den anwesenden Banken wirklich benötigt wird. Aufgrund der Unvollständigkeit der Daten bzw. der noch sehr tiefen Abdeckung scheint das EET für Privatbanken aber aktuell wenig relevant zu sein. Die anwesenden Asset Manager bekräftigen diese Aussage. Als Hersteller von Finanzinstrumenten füllen sie das EET zwar schon aus, erhalten aber wenig Rückfragen seitens Vertrieb.


Perspektivisch sehen die Teilnehmer ausserdem folgende Herausforderungen:

  • Die Vielfältigkeit von Metriken und deren Auswirkungen auf das Private Banking (u.a. EU-Action- Plan vs. CH-Climate Scores vs. UK Greening Finance).
  • Der technokratische Fokus auf unterschiedliche Metriken. Es sollte eine Rationalisierung auf emissions- und klimarelevante Investments geschehen (siehe auch: The Economist: ESG Investing).
  • Die Notwendigkeit einer CO2 Steuer und dessen Auswirkungen auf Investments.
  • Die Vermarktung gegenüber den jüngeren Generationen (u.a. Generation Y) und deren Bevorzugung von nachhaltigen Investments. In diesem Zusammenhang ausserdem die Ausweitung auf andere Sektoren wie Versicherer und Pensionskassen.

Wir planen die Diskussion in 2023 fortzuführen. Vor allem die Themen SFDR Level II Reporting, die SBV Richtlinien und die verbesserte Verfügbarkeit von Daten (SFDR, EU-Taxonomie, PAIs) bieten sich für einen Austausch an.


Bei Rückfragen und Interesse zum Thema stehen ihnen folgende Kontakte zur Verfügung:


Referenzen zu den in der Zusammenfassung aufgegriffenen Studien.

  • The Economist: ESG Investing (LINK)

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